Wilhelm Busch

Münchener Bilderbogen

Nro. 472

Vetter Franz auf dem Esel

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Die hübschen Bäschen bitten sehr:
»Ach, Vetter Franz! reit mal umher!«

 

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Und Franz, natürlich gleich bereit,
Gewinnt das Tier durch Freundlichkeit.

 

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Schon sitzt er drauf und kommt nicht weiter,
Worob die Basen äußerst heiter,

 

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Er denkt: »Ja, wart! du wirst schon gehn!
Ich muß dich mal beim Schwanze drehn!«

 

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Jetzt brennt er ihm am Kreuz herum;
Den Esel ziehn die Schmerzen krumm.

 

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Und er, der eben noch verstockt,
Ermuntert sich und springt und bockt.

 

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Im Eck, wo die Geräte hängen,
Sucht er den Vetter zu bedrängen.

 

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Nun druckt er gar nach hint' hinaus
Ins glasbedeckte Blumenhaus.

 

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Da steht die bittre Aloë,
Setzt man sich drauf, so tut es weh

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Die treibt durch ihre Dorne
Den Esel schnell nach vorne.

 

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Und! - schwupp - kommt Vetter Franz im Bogen
Auf die Cousinen zugeflogen.

 

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Und! - plautz perdautz! - geht's über Kopf
Durch Butter und durch Millichtopf.

 

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Am Schluß bemüht ein jeder sich
Hinwegzutun, was hinderlich.

 

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Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Samstag, 28. Januar 2006