Dritter Tag

Numero vier, nicht weit vom Strand
Jungfer Minkas Häuschen stand;
Vierzig Jahre ungefähr
Zählt die Base - oder mehr.
Diese mochten unsre beiden
Mädels ganz und gar nicht leiden;
Darum sannen beide nun,
Was sie ihr wohl könnten tun.
Liese sprach: »Es wär' das beste,
Zu der Base Wiegenfeste
Einen Blumenkorb zu bringen,
Hi, Hi! mit verborg'nen Dingen!«
Und sie führten es auch aus,
Brachten ihn gefüllt nach Haus,
Voller Blumen wundervoll,
Die die Base kriegen soll.
Doch darunter regt es sich
Leider furchtbar gruselig!
Als die Mittagsstunde naht,
Händ'gen sie im Sonntagsstaat
Knixend zierlich, nett und fein,
Ihr Geschenk der Base ein.
Diese hat das so gerührt,
Daß sie ihnen was spendiert.
Und vergnügt den Heimweg dann
Traten Lies' und Lene an.
Als die Base dann allein,
Saugt verzückt den Duft sie ain,
Steckt darauf, ganz in Ekstase,
In den Blumenkorb die Nase.
Plötzlich schreit sie fürchterlich:
»Hilfe, Hilfe! Rettet mich!«
An der Nase, ihr zum Kummer,
Hing ein riesengroßer Hummer,
Der, je lauter sie nun schrie,
Sich nur noch fester biß in sie.
Und so saß die Base hier,
Bis der Arzt das Krustentier
Abgerissen und die Wunden
Schnell mit Jodoform verbunden.
Andre hätten sich gegrämt
Oder aber sich geschämt,
Wenn sie so etwas vollbracht;
Aber leider nur gelacht
Haben hier die bösen Zwei,
Als die schlechte Tat vorbei.
Und am vierten Tag beging
Man ein noch viel ärger Ding.
Weiter mit dem vierten Tag

Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Montag, 22. August 2005