Joachim Ringelnatz
Meister Busch
Lose, liederliche,
Leichte, lustige Striche,
Hingehaun mit Pinsel oder Feder
Von einem vergnügten Mann. -
Wie in guter Laune jeder
Von uns das auch kann.
»Oho! -«
Allbekannte, amüsante,
Höchst prägnante
Reime, witzige Geschichten, -
Die halt so sind,
Wie wir alle, wenn wir froh sind,
Aus uns dichten.l
»Ach und O! - Nun Scherz beiseite!«
Bis wir nach und nach die Weite
Seiner Malerei ermaßen.
Und je mehr wir von ihm lasen
Und je länger, - desto leiser
Trat ein großer Künstler,
Trat ein sonnig-ernster, weiser
Großmensch aus dem grünen Busch.
Hundert Jahre Wilhelm Busch.
Mir zumute
Scheint das nahezu ein Husch.
Und mehr hab ich nicht zu sagen.
Will mich mit gezogenem Hute
Seitwärts in die Büsche schlagen.
(Zu Wilhelm Buschs 100. Geburtstag)
|
Albert Einstein
Wilhelm Busch, insbesondere der Schriftsteller Busch, ist einer der größten Meister stilistischer Treffsicherheit. Ich denke - außer vielleicht Lichtenberg - hat es keinen Ebenbürtigen in deutscher Sprache gegeben.
(Aus einem Brief an die Wilhelm-Busch-Gesellschaft, 1954)
|
Gerhart Hauptmann
Wilhelm Busch ist der Klassiker deutschen Humors, und das will in gewissem Sinne auch sagen, des deutschen Ernstes. So verehre ich ihn als eine der köstlichsten Emanationen deutschen Wesens. Er säte weltübergreifendes Lachen über Groß und klein: Dank ihm! Wie viele Tränen hat er getrocknet! Und er ist ein Weiser.
(Antwort auf eine Anfrage der Wilhelm-Busch-Gesellschaft)
|
Deutsche Post
Ersttagsbrief zum 150. Geburtstag (1982)
Lebenslanges Lernen (Ausgabetag: 9. August 2001)

Jugendmarken 2007
|
Liechtensteinische Post
 
Erstagsbriefe zum 100. Todestag
|
Bundesfinanzministerium

10-Euro-Münze zum 175. Geburtstag
|
Golo Mann
Die Leute genossen die Werke des nur scheinbar heiteren, unergründlich boshaften, menschenfeindlichen Humoristen mit nie versagender Freude. Sie fühlten sich von ihm erkannt, aber auf eine Weise, die ihnen gefiel.
... Wer etwas erfahren will vom Geist des deutschen Bürgertums in der Bismarckzeit, der kann es in den Busch-Alben besser als in manchen gesellschaftswissenschaftlichen Traktaten.
(Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts)
|
Theodor Heuss
Es gibt Leute von hohem geistigem Rang, keine pädagogischen Pedanten, die das artistische Können von Busch respektieren, aber ihn oder doch seine Wirkung hassen: er sei ein heimlicher Sadist, seine Geschichten seien nur voll Roheit, es komme kaum ein edler Zug in ihnen vor, die Anständigen seien immer nur die Dummen, und ihr Schicksal werde von einem billigen Hohn begleitet. Es kostete einige Mühe, solches Urteil abzuschleifen - der Hinweis auf die Briefe tat dabei gute Dienste.
(Die großen Deutschen, 1956/57)
|
Franz von Lenbach

(München, 1877)
|
Otto Bassermann
Ich möchte Wilhelm Busch wohl sein,
Sein geistig Aug' ist scharf und fein.
Philosophie ist ihm nur Spiel.
Er spricht gescheit - nur etwas viel.
Und sagt man »ja«, so sagt er »nein«, -
Ich möchte doch der Busch nicht sein.
|
Heinrich Zille

(aus dem Nachlass Heinrich Zilles)
|
Sonstige

Bierdeckel der Dortmunder Actien Brauerei (DAB)

Notgeld des Kreises Stolzenau/Weser (1921)
|