Wilhelm Busch

Münchener Bilderbogen

 Nro. 405/406

Naturgeschichtliches Alphabet

für größere Kinder und solche, die es werden wollen

A

Im Ameishaufen wimmelt es,
Der Aff' frißt nie Verschimmeltes.

 

B

Die Biene ist ein fleißig Tier,
Dem Bären kommt dies g'spaßig für.

 

C

Die Ceder ist ein hoher Baum,
Oft schmeckt man die Citrone kaum.

 

D

Das wilde Dromedar man koppelt,
Der Dogge wächst die Nase doppelt.

 

E

Der Esel ist ein dummes Tier,
Der Elefant kann nichts dafür.

 

F

Im Süden fern die Feige reift,
Der Falk am Finken sich vergreift.

 

G

Die Gams im Freien übernachtet,
Martini man die Gänse schlachtet.

 

H

Der Hopfen wächst an langer Stange,
Der Hofhund macht dem Wandrer bange.

 

I

Trau ja dem Igel nicht, er sticht,
Der Iltis ist auf Mord erpicht.

 

J

Johanniswürmchen freut uns sehr,
Der Jaguar weit weniger.

 

K

Den Kakadu man gern betrachtet,
Das Kalb man ohne weiters schlachtet.

 

L

Die Lerche in die Lüfte steigt,
Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt.

 

M

Die Maus tut niemand was zu Leide,
Der Mops ist alter Damen Freude.

 

N

Die Nachtigall singt wunderschön,
Das Nilpferd bleibt zuweilen stehn.

 

O

Der Orang-Utan ist possierlich,
Der Ochs benimmt sich unmanierlich.

 

P

Der Papagei hat keine Ohren,
Der Pudel ist meist halb geschoren.

 

Q

Das Quarz sitzt tief im Berges-Schacht,
Die Quitte stiehlt man bei der Nacht.

 

R

Der Rehbock scheut den Büchsenknall,
Die Ratt' gedeihet überall.

 

S

Der Steinbock lange Hörner hat,
Auch gibt es Schweine in der Stadt.

 

T

Die Turteltaube Eier legt,
Der Tapir nachts zu schlafen pflegt.

 

U
Die Unke schreit im Sumpfe kläglich,
Der Uhu schläft zwölf Stunden täglich.
V

Das Vieh sich auf der Weide tummelt,
Der Vampyr nachts die Luft durchbummelt.
W

Der Walfisch stört des Herings Frieden,
Des Wurmes Länge ist verschieden.

 

Z

Die Zwiebel ist der Juden Speise,
Das Zebra trifft man stellenweise.

 

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Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Samstag, 28. Januar 2006