[ Titel | Vorwort | -1- | -2- | -3- | -4- | -5- | -6- | -7- | Schluß | Nachwort ] |
[ Zurück zu den Wilhelm-Busch-Seiten ] |
Tante hütet heut' das Haus, Sandt' allein die Kinder aus, Denn ihr war das Knie zerschürft, Was ihr mir schon glauben dürft, |
Und ganz rot die kleine Zeh', Was ja selbstverständlich weh Jeder Tante sicher tut, Sei sie noch so lieb und gut! Len' und Liese wollten nun |
Auf der Dünen höchsten Gipfeln Pfiff der Wind in bunten Wipfeln Blauer Disteln melodiös; Len' und Liese - malitiös - Ohne nur sich zu genieren, Kraxelten auf allen vieren Hin und brachen dort - schrapp, schapp - Massenhaft viel Disteln ab! Tut man dies zu Fromm und Nutzen, Um die Stuben auszuputzen Und zu zeigen sich erkenntlich, So ist solche Tat verständlich; |
Tut man's aber, weil man weiß, Daß die Stacheln brennen heiß, Wenn man Unfug damit macht, Ist es eine Niedertracht. Liese schob den Distelpack Flink in einen großen Sack, Den sie gleich in Anbetracht Dessen hatten mitgebracht. |
Rittlings rutschten beide munter Dann die Dünen schnell hinunter, Zogen mit sich durch den Sand Ihrer Bosheit Unterpfand. |
Hoch in enger Bodenkammer Stand der Marthe Bett. O Jammer! Da hinein ins Unterpfühl Stopften sie der Disteln viel. |
Als die Marthe, brav und gut, In ihr Bett nun steigen tut, |
Wird sie wild. - Wer würd' es nicht? Denn das Distelzeug, es sticht In die Füße sie und höher, Wo dies tat bedeutend weher! |
Marthe springt entsetzt empor, Stürzt aus ihrer Kammer vor, |
Rollt im Finstern - purzel, purzel! - Treppab, grad wie eine Wurzel, Bleibt gleich einer toten Fiegen Ohnmachtsvoll da unten liegen. |
Andre Kinder hätt's betrübt! An der Tat, die sie verübt Und solch üble Folgen trug, Hätten wahrlich sie genug. |
Unsern beiden Rangen hier War's noch nicht genug Pläsier. |
Weiter mit dem dritten Tag |
[ Titel | Vorwort | -1- | -2- | -3- | -4- | -5- | -6- | -7- | Schluß | Nachwort ] |
[ Zurück zu den Wilhelm-Busch-Seiten ] |
Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 18. August 2005