Sechster Streich

»Krak! Krak! Krak!« So tun die Enten,
Just als ob sie singen könnten.
Doch gar sehr gleicht der Gesang
Ihrem Witschel-Watschelgang.
Maus und Molli, die das seh'n,
An den Wäschekasten geh'n.
»Krak!« ...Schon trägt ein Entenweibchen
Um den Bauch ein Spitzenleibchen.
»Krak!« ...Schon ächzt mit Unbehagen
Eins im hohen Stärkekragen.
Der da zieh'n sie über'n Kopf
Gar den Handschuh bis zum Schopf.
Blind und stumm in wildem Bogen
Kommt sie in die Schul' geflogen.
Als das Fräulein just erklärt,
Wo der Laubfrosch hingehört.
Alle Kinder schreien wirr:
»Hui! Was ist das für ein Tier?«
Doch der Ente scheint's kein Spaß
Schwupp - fährt sie in's Tintenfaß.
Mit fünf Handschuh-Tinten-Fingern
Fängt sie flatternd an zu schlingern.
Tropf - tripf - trapf - da regnet's Kleckse
Auf die Menschen und Gewächse.
Aus der Schule weiten Toren
Rennen lauter halbe Mohren.
Und die Ente hinterdrein
Fliegt zum Bader Dampf hinein.
Dieser seift so manchen Bart
Mit dem Schaume mild und zart.
Schlapf - da den Fünffinger-Rüssel
Taucht das Entlein in die Schüssel.
Meister Dampf in blindem Fleiß
Malt die Kunden schwarz und weiß.
Schließlich löscht die Feuerspritze
All die Enten-Negerwitze.

Dieses war der sechste Streich,
Doch der letzte folgt sogleich.

Weiter mit dem letzten Streich

Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Freitag, 19. August 2005