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Die fromme Helene |
Siebentes Kapitel INTERIMISTISCHE ZERSTREUUNG |
Ratsam ist und bleibt es immer Erstens: will es so der Brauch. Weil bekanntlich manche Sachen, Freilich oft, wenn man auch möchte, |
Lene hat zu diesem Zwecke Zwei Kanari in der Hecke, Welche Niep und Piep genannt. Zierlich fraßen aus der Hand Diese goldignetten Mätzchen; |
Aber Mienzi hieß das Kätzchen.
Einstens kam auch auf Besuch |
Alsobald so ist man einig. - Fest entschlossen, still und schleunig |
Ziehen sie voll Mörderdrang Niep und Piep die Hälse lang. Drauf so schreiten sie ganz heiter |
Mienzi mit den sanften Tätzchen Nimmt die guten Zuckerplätzchen. Aber Munzels dicker Kopf Quält sich in den Sahnetopf. Grad kommt Lene, welche drüben Eben einen Brief geschrieben, Mit dem Licht und Siegellack Und bemerkt das Lumpenpack. |
Mienzi kann noch schnell enteilen, Aber Munzel muss verweilen; |
Denn es sitzt an Munzels Kopf Festgeschmiegt der Sahnetopf. |
Blindlings stürzt er sich zur Erd'. Klacks! - Der Topf ist nichts mehr wert. |
Aufs Büfett geht es jetzunder; Flaschen, Gläser - alles runter! |
Sehr in Ängsten sieht man ihn Aufwärts sausen am Kamin. |
Ach! - Die Venus ist perdü - Klickeradoms! - von Medici! |
Weh! Mit einem Satze ist er Vom Kamine an den Lüster; |
Und da geht es Klingelingelings! Unten liegt das teure Dings. |
Schnell sucht Munzel zu entrinnen, Doch er kann nicht mehr von hinnen. - |
Wehe, Munzel! - Lene kriegt Tute, Siegellack und Licht. |
Allererst tut man die Tute An des Schweifs behaarte Rute; |
Dann das Lack, nachdem's erhitzt, Auf die Tute, bis sie sitzt. |
Drauf hält man das Licht daran, Daß die Tute brennen kann. |
Jetzt läßt man den Munzel los. - Mau! - Wie ist die Hitze groß! |
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Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 17. August 2005