Wilhelm Busch

Die fromme Helene

Achtes Kapitel

DER HEIRATSENTSCHLUSS

Wenn's einer davon haben kann,
So bleibt er gerne dann und wann
Des Morgens, wenn das Wetter kühle,
Noch etwas liegen auf dem Pfühle.
Und denkt sich so in seinem Sinn:
Na, dämm're noch 'n bissel hin!
Und denkt so hin und denkt so her,
Wie dies wohl wär, wenn das nicht wär. -
Und schließlich wird es ihm zu dumm. -
Er wendet sich nach vorne um,
Kreucht von der warmen Lagerstätte
Und geht an seine Toilette.

Die Propertät ist sehr zu schätzen,
Doch kann sie manches nicht ersetzen. -

Der Mensch wird schließlich mangelhaft.
Die Locke wird hinweggerafft. -
Mehr ist hier schon die Kunst zu loben,
Denn Schönheit wird durch Kunst gehoben. -

Allein auch dieses, auf die Dauer,
Fällt doch dem Menschen schließlich sauer. -

»Es sei!« sprach Lene heute früh -
»Ich nehme Schmöck und Kompanie!«
G. J. C. Schmöck, schon längst bereit,
Ist dieserhalb gar hoch erfreut.
Und als der Frühling kam ins Land,
Ward Lene Madam Schmöck genannt.

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Schluss

Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 17. August 2005